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FED, EZB und BoJ – die konjunkturellen Dirigenten
EZB vor dem Paukenschlag?
Die europäische Notenbank (EZB) wird den nächsten Takt angeben. Kommenden Donnerstag (6. März) könnte Mario Draghi nach der Zinssitzung der europäischen Zentralbank weitere expansive geldpolitische Maßnahmen ankündigen. Von einer weiteren Zinssenkung, der Ankündigung von Anleihenakkumulierungen (Europäisches Quantiativ Easing I), erneuten „Bankentendern“ (mit oder ohne einer Verpflichtung der Liquiditätsweitergabe in Form von Krediten für die Realwirtschaft) oder eine Kombination aus diesen Schritten ist denkbar.
Die strukturellen europäischen Probleme
Die europäische Finanzkrise 2009 wurde nicht gelöst, sondern nur zur EZB verlagert. Die deutlichen Zinsherabsetzungen und die Bereitschaft zu Anleiheninterventionen (bis zum bitteren Ende) beruhigten bislang. Es wird für die europäische Zentralbank jedoch weiterhin enorm schwierig sein, die unterschiedlichen Strukturen aller Euro-Teilnehmer über eine einzige Geldpolitik zu steuern. Derzeit wird beispielsweise von nordeuropäischen Ländern (Deutschland, Niederlande, Österreich) eine deutliche Straffung der lockeren Geldpolitik verlangt, da der Konjunkturmotor rund läuft und die Geldwertstabilität des Euros nicht unnötig auf den Prüfstand gestellt werden soll. Südeuropäische Länder (Spanien, Italien, Portugal, Griechenland) kämpfen hingegen weiterhin mehr oder weniger mit der Verbesserung der hohen Arbeitslosenquoten, den hohen Staatsverschuldungen und den defizitären Haushalten.
Euro mit Abwertungspotential
Dies schreit förmlich nach einer weiterhin anhaltenden oder noch expansiveren Geldpolitik, um die neuersten konjunkturellen südeuropäischen Plätzchen nicht zu gefährden. Ferner stehen bei einer Ausweitung der Maßnahmen deutliche Währungsabwertungen des aktuell starken Euros im Raum, welche die ersehnte Wettbewerbsfähigkeit südeuropäischer Länder erhöhen würde. Es wird somit spannend, ob dieeuropäischen Gelddruckmaschinen angeworfen werden und die Zeche der Finanzkrise erneut in die Zukunft verschoben wird. Eines ist sicher – der Zahltag.