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This Site is for saleKampagne für Saatgut-Souveränität
Presse-Erklärung der Kampagne für Saatgut-Souveränität:
„EU-Saatgutrecht muss die Sortenvielfalt fördern, nicht die Saatgut-Industrie!”
Presse-Erklärung:
EU-Saatgutrecht muss die Sortenvielfalt fördern,nicht die Saatgut-Industrie!
Der Entwurf für einen Vorschlag zur Neugestaltung des EU-Saatgutrechtes, dendie EU-Kommission jüngst veröffentlicht hat, stößt bei der Kampagne für Saatgut-Souveränität und bei Organisationen der Sortenerhaltung auf große Skepsis. Dieswurde zum Auftakt des diesjährigen Symposiums des „DachverbandKulturpflanzen- und Nutztiervielfalt“ in Witzenhausen am 30.11. deutlich.
Ein neues EU-Saatgutrecht muss Raum für den ungehinderten Verkauf vonVielfaltssorten für den Eigenbedarf geben, darüber waren sich die gut 50Teilnehmer/innen des Symposiums einig. Die bisherige Bevorzugung von Sortenaus der Saatgut-Industrie hat zum Verschwinden der Vielfalt beigetragen. Auch diebäuerliche ressourcenschonende Landwirtschaft, die u.a. von Verbraucher/innenzunehmend gefordert wird, braucht eine dazu passende Saatgut-Gesetzgebung.
„Im Gesetzentwurf wird nur die Möglichkeit von privatem Saatgut-Tauschzugestanden, der Verkauf ohne Zulassung ist untersagt. Außerdem droht es diebäuerliche Saatgutproduktion zu erschweren. Etwa dadurch, dass strengebürokratische Vorschriften bezüglich der Nachverfolgbarkeit des produziertenSaatgutes auch für Bauern gelten sollen,“ beschreibt Andreas Riekeberg von derKampagne für Saatgut-Souveränität einen problematischen Ansatz des Gesetzes.„Die damit intendierte Kontrolle richtet sich gegen die herkömmliche bäuerlichePraxis des Nachbaus von Saatgut – ganz im Sinne der Saatgutindustrie, die eineständige Ausweitung ihres Umsatzes anstrebt. Davon wäre nicht nur dieLandwirtschaft in den EU-Staaten betroffen. Die EU versucht ihre Regelungen perFreihandelsverträgen anderen Staaten aufzudrängen: das ist eine Gefahr für dieErnährungssouveränität in Entwicklungsländern.”
„Für Saatgut von Vielfaltssorten muss es zulassungsfreie Wege derVermarktung geben,“ so Susanne Gura, Vorstandsmitglied des DachverbandesKulturpflanzen- und Nutztiervielfalt. „Sorten aus ökologischer Züchtung müssenökologische Kriterien erfüllen; die Zulassungskriterien sind aber seit Jahrzehntenam Sortenschutz ausgerichtet, und dieser führt in die Homogenitäts- undKonzentrationsfalle“.
„Der Entwurf, den die EU-Kommission Mitte November vorgelegt hat, machtden Eindruck einer ‚Blackbox‘”, kritisiert Riekeberg weiter. „Die Kommissionbehält sich mehr als zwei Dutzend sogenannter ‚delegated acts‘ vor: Dadurch
würde sie vom EU-Gesetzgeber dazu ermächtigt, wichtige Punkte erst im Nachhineinzu regeln, etwa die Festlegung der Pflanzenarten, auf die dieses Gesetz angewendetwerden soll.” Und Gura ergänzt: „Das würde die Position der Saatgut-Industrieweiter stärken, unter deren starkem Einfluss die Gesetzgebung durch die EU-Kommission steht. Beispielsweise kommt die nun für die Saatgutgesetz-Entwürfezuständige Mitarbeiterin der EU-Kommission direkt aus der französischenSaatgutindustrie.”
Kontakt:
Andreas Riekeberg, Kampagne für Saatgut-Souveränität, Tel.: 0170-1125764
Susanne Gura, Dachverband Kulturpflanzen- und Nutztiervielfalt, Tel.: 0228-9480670
Quellen:
- „Draft on plant reproductive materials“ der EU-Kommission:http://www.seed-sovereignty.org/PDF/EU_Comm_Draft_on_plant_reprodutive_material.pdf
- „Der Kampf ums Saatgut“, Grundlagentext zum Reformprozess des EU-Saatgutrechts:
http://www.saatgutkampagne.org/PDF/Der_Kampf_um_Saatgut.pdf
- Texte zur gegenwärtigen Rechtslage:
http://www.saatgutkampagne.org/erhaltungsrecht.html
- Homepage des Dachverbandes Kulturpflanzen- und Nutztiervielfalt:
http://kulturpflanzen-nutztiervielfalt.org